LinkedIn & Xing – Der Nutzen Sozialer Medien bei der Mitarbeitersuche

von Feb 11, 2019

Im 21. Jahrhundert, in Zeiten von Globalisierung, Internationalisierung, Internet und Social Media, gibt es kaum eine Branche, die um die gängigen Kanäle wie Facebook, Instagram, LinkedIn und Xing, noch herumkommt. „Ein Fluch“, sagen die einen; „Ein Segen“, die anderen – und im praktischen Alltag liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Für die Suche nach neuen Mitarbeitern bietet das Internet mit Xing und LinkedIn quasi unbegrenzte Möglichkeiten: Während Xing vor allem für Arbeitgeber und -nehmer in der DACH-Region nach wie vor ein Dreh- und Angelpunkt in Sachen Recruiting ist, besticht der Konkurrent LinkedIn mit seiner deutlich internationaleren Ausrichtung. Den persönlichen Kontakt aber werden beide Plattformen trotzdem nie ersetzen können.

LinkedIn: International und breit gefächert

In den vergangenen zwei Jahren hat sich das US-amerikanische Soziale Netzwerk LinkedIn erkennbar auch im deutschsprachigen Raum etabliert. Arbeitnehmer nutzen die Möglichkeiten von LinkedIn, sich präsent zu zeigen. Für uns Headhunter ist LinkedIn eine Art „Allzweckmittel“ bei der Suche nach potenziellen Kandidaten. Vor allem für Führungspositionen im C-Level – beispielsweise Managing Director, Director of Sales, CEO, CFO und ähnliche – bietet LinkedIn einen großen Pool an internationalen, multilingualen Spezialisten. Wenn besondere Sprachkenntnisse gefordert sind oder man Stellen im Ausland besetzen möchte, ist die Plattform eine der ersten Anlaufstellen.

Aber auch, wenn man aktuell nicht auf Jobsuche ist, kann die Vernetzung bei LinkedIn, das gerne auch mal „Business-Facebook“ genannt wird, durchaus von Vorteil sein: Das Blatt kann sich schnell wenden, egal, ob man selbst eine neue berufliche Herausforderung sucht oder aber eine Stelle im eigenen Unternehmen besetzen möchte.

Auch Vertriebsfachleute und Spezialisten findet man vermehrt auf LinkedIn, die sich bis vor kurzem noch überwiegend auf Xing vernetzt haben.

Xing: Spezialisten aus der DACH-Region

Im deutschsprachigen Raum ist Xing nach wie vor Marktführer – doch LinkedIn holt mit großen Schritten auf. Die rasant steigenden Mitgliederzahlen des US-Konkurrenten haben Xing einen gewissen Innovationsgeist abgenötigt, der dem Netzwerk in den letzten ein bis zwei Jahren durchaus wieder Leben eingehaucht hat. In meiner täglichen Arbeit hatte ich den Eindruck, dass Xing durchaus bewusst ist, dass es Aktualisierungen und Anpassungen benötigt, um mit dem US-Riesen LinkedIn Schritt halten zu können.

Klein, aber fein, könnte man über Xing sagen, gerade, wenn es um die Angestelltensuche geht: Nicht nur das Pricing ist hier sehr attraktiv, auch die Mitglieder bedienen (noch) einen anderen Markt als LinkedIn, vornehmlich, wenn besondere Spezialisten für den deutschsprachigen Arbeitsmarkt gesucht werden.

In der DACH-Region wird Xing auch zukünftig seine Aufgaben erfüllen und nicht sofort verschwinden. Aber letztlich wird LinkedIn durch den internationalen Touch, den die Plattform bietet, immer stärker werden und sich auch auf dem deutschsprachigen Markt mehr und mehr behaupten.

Die Mischung macht’s

In unserer täglichen Arbeit kommen wir Headhunter um keinen der beiden Kanäle herum – und nutzen sie, einander gegenübergestellt, weitestgehend ausgewogen.
Auf der Suche nach dem passenden Mitarbeiter suchen wir mit auf dem Stellenprofil basierenden Schlagworten, nach bestimmten Branchen und Positionen gefiltert, um die Online-Suche effektiv einzugrenzen. Man hat eine Unmenge an Daten zur Verfügung, kann schnell Kontakt aufnehmen, auch ohne Email-Adresse oder Telefonnummer, und relativ einfach potenziell passende Kandidaten finden. Allerdings habe ich nie die Garantie, dass die Mitglieder, die ich via LinkedIn oder Xing kontaktiere, auch wirklich ihre Profile pflegen – im Zweifelsfall sind sie längst nicht mehr bei dem angegebenen Unternehmen tätig oder loggen sich nur monatlich oder noch seltener ein, um eingegangene Nachrichten abzurufen. Es ist also auch immer ein gewisses Risiko, auf Soziale Medien zu setzen. Dennoch sind sie eine hervorragende Ergänzung bei der Suche nach qualifiziertem Personal.

Am Ende ist aber vor allem wichtig, wie es nach dem Erstkontakt nach der Kommunikation über die Online-Kanäle weitergeht. Und an dieser Stelle geht nach wie vor nichts über ein persönliches Gespräch, am Telefon oder bei einem Treffen, um tatsächlich einschätzen zu können, ob ein Kandidat zum Unternehmen passt. Diese so ausgetauschten persönlichen Zwischentöne kann kein Online-Profil vermitteln.